Leistungsdiagnostik
Den Januar über habe ich noch ein ruhiges Programm absolviert und war bisher nur 3x laufen. Da es aber bis zum Halbmarathon in Wien nur noch 11 Wochen sind, werde ich jetzt wieder verstärkt mit dem Training beginnen. Um mein Training effektiver zu gestalten und endlich meine angepeilten Zeiten zu erreichen habe ich mich entschlossen eine Leistungsdiagnostik mit Lakattest und Spiroergonometrie im IPS in Regensburg zu absolvieren, dort war ich also letzten Donnerstag. Im folgenden werde ich einen Bericht aus dem Gedächtnis geben. Ich hoffe dass ich vor allem bei der Interpretation der Kurven noch alles richtig in Erinnerung habe :). Viel Spass beim lesen.
Mein Termin war um 8:30 morgens, was meiner Leistungsfähigkeit nicht gerade zuträglich war ;). Nachdem ich mich umgezogen hatte fand zuerst eine Vorbesprechung statt in der grundlegende Daten wie Größe, Gewicht und sportliche Geschichte erfasst wurden. Nachdem das abgeklärt war wurde die Stellung meiner Hüfte mit einer Art Wasserwaage untersucht und mein Rücken mit einer ‘Schablone’ abgefahren und für gut befunden.
Danach ging es auch schon aufs Laufband. Mir wurden also überall am Oberkörper Elektroden für das EKG aufgeklebt und verkabelt. Nach einer kleinen Aufwärmphase wurde mir zum ersten mal ins Ohr gepiekst und Blut abgenommen. Dann wurde mir die Atemmaske aufgesetzt und mein Lungenvolumen bestimmt.
Das Programm des Leistungstests sah vor, dass 3 minütige Intervalle absolviert wurden nach denen eine kleine Pause von 30 sec stattfand in der mir Blut für die Laktatmessung abgenommen wurde. Begonnen wurde mit einem Tempo von 8 km/h und steigerte sich von Intervall zu Intervall um 2 km/h. Kurz vor dem Ende eines jeden Intervalles musste ich den Grad der Anstrengung anhand der Borg-Skala beschreiben. Ich schaffte es bis zum 5. Intervall, also 16 km/h. Danach wurde mein EKG und mein Puls noch 6 Minuten aufgezeichnet.
Nachdem ich mich geduscht hatte fand das Abschlussgespräch und die Auswertung der gesammelten Daten statt. Zuerst wurde die Lungenfunktion und das EKG besprochen. Es ist schon wahnsinn welche Masse an Daten in so kurzer Zeit erhoben werden können :). Als nächstes kam der, für die Trainingsplanung, wichtigste Punkt: Das Laktatdiagramm.
Wichtig in diesem Diagramm ist die rote Kurve, sie stellt den Laktatwert (in mmol/l) im Blut dar. Für das Training sind 2 Punkte in diesem Diagramm entscheidend. Der erste Punkt ist die aerobe Schwelle. Unterhalb dieses Pulswertes wird die Energie im Muskel nur durch Fettverbrennung gewonnen. Oberhalb dieses Punktes kommt auch die Verbrennung durch Kohlehydrate ins Spiel. Zur Ermittlung dieser Schwelle wird der respiratorische Quotient (RQ) herangezogen. Dieser Quotient stellt das Verhältnis zwischen eingeatmetem Sauerstoff und ausgeatmetem Kohlendioxid dar. Liegt dieser Wert bei 0,7 wird 100% der Energie aus der Fettverbrennung gewonnen, liegt der Wert über 1,0 so werden 100% der Energie aus Kohlenhydraten gewonnen. Korreliert man nun den RQ-Wert mit dem Laktatwert kann man auch die Puls- und Geschwindigkeitsbereiche ableiten. Die aerobe Schwelle wurde bei mir mit 12 km/h und bei einem Puls von 163 ermittelt. Unter diesen Werten findet also mein Ausdauertraining statt.
Die zweite Schwelle ist anaerobe Schwelle. Diese Schwelle kennzeichnet den Bereich ab dem ausschließlich Kohlehydrate zur Energiegewinnung benutzt werden. Diese Schwelle wurde bei mir mit 14 km/h oder bei einem Puls von 174 ermittelt. Mein Maximalpuls wurde am Ende mit 186 bestimmt (ja Jürgen ich komme doch an die 190 heran :) ).
Am Ende als er mir das Alles erklärt hatte (und ich es hoffentlich jetzt richtig widergegeben habe), hat er mir dann noch Tipps für mein Training gegeben und bestätigt, dass meine Ziele für Halbmarathon und Marathon durchaus realistisch sind.
FAZIT:
Ich war am Anfang etwas skeptisch, ob mir diese Untersuchung wirklich etwas bringen würde. Allerdings hat mich die Art und Weise und das Ergebnis überzeugt. Man wir sehr genau untersucht und es werden sehr viele Daten erfasst. Des weiteren is die Beratung und das Gespräch sehr persönlich und detailliert. Am Ende bekommt man noch eine sehr genaue Empfehlung wie und was man an seinem Training verbessern kann/soll um schneller zu werden. Ich bin gespannt ob es sich bei mir positiv auswirken wird. Die Kosten liegen mit 120€ noch im Rahmen, denke ich und vielleicht übernimmt meine Krankenkasse ja noch einen Teil. Für jeden der bis hierher durchgehalten hat, vielen Dank und bis bald! :) Sollten noch Fehler drin sein oder Fragen auftauchen, einfach in die Kommentare damit :)
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